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Fiktion trifft Realität: Wie viel Wahrheit steckt in Das letzte Memo?

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  • 31. Okt. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Das letzte Memo ist weit mehr als ein einfacher Krimi. Die Geschichte entfaltet sich in der Welt eines fiktiven Familienunternehmens, in dem Verstrickungen, Machtspiele und moralische Grauzonen alltäglich sind. Doch wie viel davon ist wirklich erfunden, und wie viel stammt aus realen Beobachtungen? Die Autoren Andreas Krebs und Christian Velmer schöpfen aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Wirtschaft und haben viele der Begebenheiten und Figuren des Romans an echte Erlebnisse angelehnt.


Im Buch spielt die fiktive RheinHansa AG eine zentrale Rolle – ein traditionsreiches Familienunternehmen, das den Spagat zwischen familiären Werten und unternehmerischen Interessen versucht. Diese Dynamik ist nicht zufällig gewählt, denn gerade in Familienunternehmen prallen oft zwei Welten aufeinander: persönliche Loyalitäten und knallharte Geschäftsinteressen. Viele Leser werden überrascht sein, wie nah diese Konflikte an die Realität kommen. Häufig übernehmen Angehörige mit einem starken Eigeninteresse oder teils überraschend wenig Qualifikationen wichtige Führungsrollen, was zu Spannungen und Machtkämpfen führen kann.


RheinHansa AG
RheinHansa AG (Dieses Bild wurde mit KI hergestellt.)


Inspiration fanden die Autoren dabei in einigen der großen Unternehmensskandale der letzten Jahre – wie dem Wirecard-Skandal, in dem über Jahre hinweg Bilanzbetrug betrieben wurde und selbst Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsräte getäuscht wurden. Ein ähnliches Dilemma findet sich in Das letzte Memo, als die RheinHansa AG mit illegalen Exporten und schwerwiegenden Compliance-Verstößen konfrontiert wird. Auch der Druck der Unternehmensführung, negative Schlagzeilen zu vermeiden und finanzielle Interessen zu schützen, ist etwas, das Krebs und Velmer aus der echten Geschäftswelt gut kennen.


Ein weiteres Beispiel für die Realität im Buch ist die Dynamik der Hauptfiguren Rolf Lindner und Claudia Janssen. Lindner ist ein erfahrener Sicherheitsexperte und ehemaliger Kriminalbeamter, der nun in der Unternehmenssicherheit arbeitet. Viele Unternehmen setzen in ihren Sicherheitsabteilungen bewusst auf ehemalige Polizisten, um ihre internen Abläufe und Risiken besser kontrollieren zu können. Die Ermittlungsarbeit, die im Buch dargestellt wird, basiert auf den tatsächlichen Anforderungen und Herausforderungen, die in Corporate-Security-Abteilungen zum Alltag gehören – von internen Untersuchungen bis hin zur Zusammenarbeit mit Behörden. Diese Perspektive macht Das letzte Memo besonders glaubwürdig und spannend.


Durch die Kombination von realen Einblicken und fiktionalen Elementen bieten Krebs und Velmer ein Buch, das unterhält und zugleich einen kritischen Blick auf die moderne Unternehmenswelt wirft. In Das letzte Memo verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und ermöglichen den Lesern, in eine Welt einzutauchen, die so real ist, dass sie auch im echten Leben existieren könnte. Leser mit Interesse an Wirtschaft und Unternehmensstrukturen finden in diesem Krimi nicht nur Spannung, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über Macht, Moral und den Preis des Erfolgs.

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